Donnerstag, 31. März 2011

Geistliche Mündigkeit

Geistliche Mündigkeit

1. Schöne Aussichten

Gott hat einen wunderbaren Plan mit seiner Endzeitgemeinde in diesen letzten Tagen – das gilt für ganze Gemeinden und den einzelnen Gliedern an seinem Leib.

ER möchte seinem Sohn eine reine makellose und vollkommene (=reife) Braut zu führen. ER will ein Volk, dass in Einheit und Kraft als Licht und Salz noch einmal kräftig in die Welt hineinwirkt und sich gebrauchen lässt Gottes Herrlichkeit widerzuspiegeln. Sehnsüchtig wartet die Schöpfung darauf, dass die Söhne Gottes offenbar werden; d.h. den Kindern Gottes das göttliche Erbe zugeteilt wird, dass ihnen rechtlich schon lange gehört. Nur Unmündigkeit verhindert die Zuteilung. Erbberechtigung reicht nicht aus.

Der Weg zu dieser Geistlichen Mündigkeit/Reife/Vollkommenheit ist der Prozess Jesus immer ähnlicher zu werden.

„Jeden Menschen vollkommen in Christus zu machen“, dafür mühte Paulus sich ab und rang in der Kraft dessen, der in ihm kräftig wirkte (Kol 1,28f).

Diese Verwandlung geschieht durch den Heiligen Geist mit dem Ziel immer fruchtbarer für das Reich Gottes zu leben.

Je mehr dies geschieht, je mehr erkennen Außenstehende Jesus in uns und möchten IHN auch kennen lernen.

Wir werden immer mehr gefragt, was Sache ist und können echte Hilfe geben, ob am Arbeitsplatz (Bsp. Daniel als Königshof) oder ob man uns im Alltag oder der Gemeinde anspricht und wir geistlichen Rat geben können.

„Sie verkündeten dem Volk meine Weisungen unverfälscht und gaben zuverlässig Auskunft; sie versahen ihren Dienst in ganzer Treue und in engster Verbindung mit mir. So bewahrten sie viele Menschen davor, Schuld auf sich zu laden. Denn das ist der Auftrag der Priester (vgl. 1.Petr 2,9). Sie sollen mein Gesetz verkünden, und wer Rat sucht, soll bei ihnen Rat finden; sie sind Botschafter des HERRN, des Herrschers der Welt. Mal 2,6f

Kurz gesagt: Geistliche Mündigkeit läßt uns in unserer göttlichen Berufung laufen und darin fruchtbar sein.

Damit wir dieses Ziel erreichen möchte Gott uns Offenbarungen machen (wer ER ist, was unser Erbe ist und worauf wir hoffen können – Eph 1). Er möchte dass wir diese Offenbarungen aus seinem Wort in SEINER Gegenwart – ob allein oder gemeinsam in der Gemeinde – empfangen.

Dies möchte der Feind behindern, verlangsamen und am liebsten verhindern, denn unmündige Kinder in Christus sind harmlos und nicht bedrohlich.

Neben äußeren Faktoren wie Überlastung im Alltag, oder seine Freuden und Sorgen, die das Wort Gottes in uns ersticken wollen, gibt es drei Hindernisse, die uns am empfangen hindern und verhindern, dass das Wort Gottes in uns bleibt.

2. Hindernisse auf dem Weg zur Mündigkeit:

a. Harthörigkeit oder Trägheit im Hören

„Darüber (=eine besondere Christusoffenbarung) hätten wir noch viel zu sagen; aber es ist schwer, weil ihr so harthörig geworden seid.

Und ihr, die ihr längst Lehrer sein solltet, habt es wieder nötig, daß man euch die Anfangsgründe der göttlichen Worte lehre, und daß man euch Milch gebe und nicht feste Speise.Denn wem man noch Milch geben muß, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind. Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können.

Hebr 5,11-14

Harthörigkeit übersetzt die G.N.-Bibel mit: „stumpf geworden und Mühe habt, zuzuhören und mitzudenken.“

Sie ist also eine Art Abstumpfung dem Reden Gottes gegenüber und entsteht, wenn wir das Wort Gottes, das wir empfangen haben - es sei durch Verkündigung, Bibellese, Lektüre oder prophetisches Reden - nicht befolgen, wir nicht im Licht der empfangenen Wahrheit wandeln oder empfangene Weisungen nicht befolgen. Nur der Gebrauch d.h. die Anwendung des Gehörten, gibt uns geübte Sinne, nämlich Gutes (= Gottes Willen) und Böses (=Sünde) unterscheiden zu können.

Die Folge ist, das Christen „kleine Kinder“ und Unmündige bleiben, denen man ständig mit der Grundversorgung dienen muss.

Sie haben keine geübten Sinne und kein Unterscheidungsvermögen.

Sie können andere nicht belehren, weil sie selber nicht belehrbar sind. Es mangelt ihnen an Offenbarung, weil sie nicht treu mit den bereits empfangenen Offenbarungen umgegangen sind. Sie empfangen in ihrem Herzen keine Weisungen mehr, selbst wenn sie gepredigt werden, weil sie ihnen nicht folgen würden usw.

b. Leben im Fleisch und Ausleben der selbstsüchtigen Wünsche:

„Und ich, liebe Brüder, konnte nicht zu euch reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu unmündigen Kindern in Christus.

Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr's noch nicht, weil ihr noch fleischlich seid. Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach Menschenweise?“ 1.Kor 3,1-3

Die Korinther – obwohl sie keinen Mangel an Geistesgaben hatten – waren nicht reich in den Früchten des Geistes. Es herrschte Uneinigkeit, man bildete Parteien und Gruppen, redete negativ und richtend übereinander.

Die Liste der möglichen Werke des Fleisches ist freilich länger:

„Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“ Gal 5,19-21

Übrigens geht es bei Zauberei hier wohl nicht um okkulte Praktiken der Gemeinde und mit Götzendienst nicht zuerst um falsche Gottesbilder, sondern eher gemäß der Def. im 1. Buch Samuel, wo es heißt:

„Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben/Rebellion ist wie Abgötterei und Götzendienst.“ 1.Sam 15,23

Unser Reden enthüllt hier genauso, was wirklich in unserem Herzen ist, wie gelebter Ungehorsam und Untreue in Form von Beliebigkeit und Bequemlichkeit in Dienst Gottes.

Dulden wir dies in unserem Leben und verniedlichen es bei anderen, schweben wir und die, die falschen Rat von uns empfangen in höchster Gefahr; denn „die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“ Gal 5,21

Es herrscht eine Unverträglichkeit gegenüber fester apostolischer Speise und weiterführender Offenbarungen, ähnlich wie bei den Empfängern des Hebr.briefes.

3. Ärgernis und Unglaube:

„Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und in seinem Hause.“ Mt 13,57

Weil die Bewohner Nazareths Jesus zu kennen glaubten, sahen sie mehr seine natürliche Seite und Herkunft und erkannten nicht seine übernatürliche Herkunft und himmlische Berufung als des Gesalbten. Weil sie ihn nicht erkannt hatten, glaubten sie nicht, sondern ärgerten sich über Jesus, seinen Dienst und seine Worte. Wegen ihres Unglaubens konnte Jesus nichts unter ihnen tun (Mtth 13,58).

Es erfüllt sich die Prophetie Simeons über den Dienst Jesu:

„Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird.“ Luk 2,34

Heute gibt es in der Gemeinde Jesu und im Reich Gottes natürlich noch viel mehr Gründe, uns über die zu ärgern, die uns dienen, vor allem weil sie in vielen Bereichen noch nicht so leben und reden wie Jesus. Dennoch gilt das gleiche Prinzip, ärgerst du dich über einen Diener Gottes bist du im Unglauben und kannst nichts von ihm im Geist empfangen. Du bist abgeschnitten von der geistlichen Versorgung, die Gott für dich bereitgestellt hat; nicht nur im Empfang von Offenbarungen sondern auch von Kraftwirkungen des Heiligen Geistes.

Wird aus deinem Ärgernis eine bittere Wurzel, verunreinigst du andere und bist auf dem Weg in Rebellion und Murren gegenüber Gott und seinem „Bodenpersonal“. Dir drohen ernsthafte Probleme...

Das geringste davon wird sein, dass du nicht geistlich mündig wirst.

3. Auswege:

In diesen Tagen prüft Gott die Herzen und zeigt uns durch mancherlei Bedrängnisse, was in uns steckt und wie geistliche mündig wir wirklich sind. Jede Prüfung zeigt, was wir wirklich gelernt haben.

In seiner grenzenlosen Liebe überführt uns der Heilige Geist; manchmal mit Worten die uns erschrecken lassen, aber nicht ohne Trost sind und uns zu rechtem Handeln ermutigen (Hebr 6,4-12).

Er klagt nicht an, sondern möchte unsere Umkehr. Die beginnt, dass ich mit Gottes Urteil übereinstimme, um Vergebung bitte und sie empfange. Weil aber Buße „Erneuerung des Denkens“ bedeutet, bleibt sie nicht bei der Vergebung stehen, sondern führt zur Veränderung von Denken und Herzenseinstellungen. Die werden dann hörbar, wenn wir reden und sichtbar in einem neuen Verhalten. Das nennt die Bibel „Früchte der Buße“ (Luk 3,8).

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein reiches „Erntedankfest“ und einen beständigen „Buß-und Bettag“, damit ein jeder geistlich mündig wird und die Früchte davon zur Freude Gottes genießen kann. M. Riedel.