Immer wenn Gott mit Seiner Weisheit unter Menschen
erscheint, leitet dies eine Zeitenwende ein. Die Weisheit Gottes
offenbart den Zustand unserer Herzen und zeigt uns Gottes Plan zur Veränderung.
Aber sie zeigt uns auch Sein Herz. Darum gibt wohl nichts Spannenderes, als
sich auf diese Weisheit Gottes einzulassen. Aber sie verkleidet sich, verbirgt
sich, „schützt“ sich und wird nur von Wenigen erkannt….
1. Gottes Weisheit erschien durch den
„Eliadienst“ Johannes des Täufers
Gottes Weisheit kam mit dem
herausfordernden Dienst Johannes des Täufers. Sein Auftreten und Seine
Erscheinung waren genauso provozierend, wie der Ort seines Dienstes und seine
Botschaft (Luk 3,3.7-9), die vom Evangelisten Lukas ausdrücklich „gute
Botschaft“ genannt wird (Luk 3,18).
Seine
Mission: „Die Ungehorsamen (im Volk
Israel) soll er zur Gesinnung von Gerechten bekehren, um dem Herrn ein
zugerüstetes/wohl vorbereitetes Volk zu bereiten.“ Luk 1,17
Israel sollte Gott in seinem Urteil Recht
geben und sich zum Zeichen der notwendigen Reinigung und Umkehr im Jordan
taufen lassen (Luk 7,11).
Viele folgten damals dem Aufruf, ungeachtet
der „Verkleidung“ in der ihnen die Weisheit Gottes erschien. Die Botschaft ging
ihnen durchs Herz, sie stimmten mit Gott überein und taten den ersten Schritt
auf dem Weg, den Gott sie noch führen sollte. Sie taten Buße, ließen sich
taufen, empfingen Vergebung und als Frucht die innere
„Gesinnung von Gerechten“ - wenn es auch eine vorläufige Gerechtigkeit war, die
dann von einer ganz anderen abgelöst wurde. Damit zeigten sie, dass sie Gottes
Weisheit erkannt hatten.
Aber auch eine andere Reaktion war möglich
– und dient uns als warnendes Beispiel:
„Nur die Pharisäer und die
Gesetzeslehrer machten den Plan zunichte, den Gott für sie hatte; sie haben
sich nicht von Johannes taufen lassen.“ Luk 7,30 NGÜ
Sie
mussten dann die Wahrheit von Ps 68,7b erleben: „Doch wer sich ihm widersetzt, der muss bleiben in dürrem Land.“
Doch
Jesus macht klar: „Und doch hat die
Weisheit Gottes Recht; das zeigt sich an all denen, die sie angenommen haben.“
Luk 7,35
Die
Weisheit Gottes kam anstößig. Sie brüskierte die, die sich in falscher
Sicherheit gewogen hatten. Sie erschüttere und „zwang“ zur Entscheidung. So
geschah es auch weiterhin.
2. Gottes Weisheit erschien durch das
Evangelium von Jesus dem Gekreuzigten
1.Kor 1,18-25
Mit der Botschaft vom Kreuz ist es nämlich so: In den Augen derer, die verloren
gehen, ist sie etwas völlig Unsinniges; für uns aber, die wir gerettet werden,
ist sie ´der Inbegriff von` Gottes Kraft. Nicht umsonst heißt es in der
Schrift: »Die Klugen werde ich an ihrer Klugheit scheitern lassen; die Weisheit
derer, die als weise gelten, werde ich zunichte machen.« Bitte lies weiter
bis Vers 25 NGÜ
Und wieder erscheint die Weisheit
„verkleidet“ und noch provokanter. Sie verkleidet sich in Ohnmacht, die von
Jesus am Kreuz sichtbar gemacht wurde. Als Unsinn und Gotteslästerung wird sie
von den Gebildeten, Mächtigen und Religiösen bis heute verkannt. Bis heute ist
ihnen das Evangelium und Jesus als der Gekreuzigte „anstößig“, doch indem sie
an Gottes Verkleidung Anstoß nehmen, offenbaren sie ihre eigene Torheit und
erfahren, ohne es zu merken, dass ihre Weisheit und Klugheit zum Scheitern
verurteilt ist. Weise ist, der sich auf Gottes Art und Weise einlässt.
Wer
an die Botschaft glaubt wird gerettet. Und so gilt auch dieses Mal: „Und doch hat die Weisheit Gottes Recht; das
zeigt sich an all denen, die sie angenommen haben.“ Luk 7,35
Die Annahme der Weisheit geschah, indem sie Jesus als Herrn
und Retter in ihr Leben aufnahmen und durch eine geistliche Neugeburt zu
Kindern Gottes wurden (Joh 1,12ff); dadurch entstand die innere „Gesinnung von
Gerechten“. Jetzt ist es die endgültige Gerechtigkeit des Neuen Bundes, die aus
dem Glauben an Jesus und sein vollbrachtes Werk am Kreuz kommt - eine „bessere“
Gerechtigkeit als die zur Zeit des Johannes durch einen besseren Bund als den
Alten.
Die „verkleidete Weisheit Gottes“ kleidet
vor allem die, die sonst keine „Kleider“ haben.
1.Kor 1,26-31
Seht euch doch einmal in euren eigenen Reihen um, Geschwister: Was für Leute
hat Gott sich ausgesucht, als er euch berief? Es sind nicht
viele Kluge und Gebildete darunter, wenn man nach menschlichen Maßstäben
urteilt, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Herkunft. Im
Gegenteil: Was nach dem Urteil der Welt ungebildet ist, das hat Gott erwählt,
um die Klugheit der Klugen zunichte zu machen, und was nach dem Urteil der Welt
schwach ist, das hat Gott erwählt, um die Stärke der Starken zunichte zu
machen. Was in dieser Welt unbedeutend und verachtet ist und was ´bei den
Menschen` nichts gilt, das hat Gott erwählt, damit ans Licht kommt, wie nichtig
das ist, was ´bei ihnen` etwas gilt. Denn niemand soll gegenüber Gott ´mit
vermeintlichen Vorzügen` prahlen können. Ist es bei euch nicht genauso? Dass
ihr mit Jesus Christus verbunden seid, verdankt ihr nicht euch selbst, sondern
Gott. Er hat in Christus seine Weisheit sichtbar werden lassen, eine Weisheit,
die uns zugute kommt. Denn Christus ist
unsere Gerechtigkeit, durch Christus gehören wir zu Gottes heiligem Volk, und
durch Christus sind wir erlöst. »Wenn also« – um es mit den Worten der
Schrift zu sagen – »jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf den Herrn
stolz sein.«
Die, die in sich schwach genug sind, werden
nicht nur neu eingekleidet, nämlich mit Christi Gerechtigkeit, sondern auch
„umkleidet“ mit Kraft aus der Höhe.
3.
Gottes Weisheit erschien durch die Ausgießung des Heiligen Geistes… und das tut sie seither
immer wieder… „Regen in Fülle ließt du
strömen, o Gott, und so oft dein eigenes Land auch ermattet war – du hast es
wieder gestärkt und aufgerichtet.“ Ps 68,10
Und wieder kommt die Weisheit von oben
„verkleidet“…
Apg 2,2
Plötzlich setzte vom Himmel her ein Rauschen ein wie von einem gewaltigen
Sturm; das ganze Haus, in dem sie sich befanden, war von diesem Brausen
erfüllt. 3 Gleichzeitig sahen sie so
etwas wie Flammenzungen, die sich verteilten und sich auf jeden Einzelnen von
ihnen niederließen. 4 Alle wurden mit dem Heiligen
Geist erfüllt, und sie begannen, in fremden Sprachen zu reden; jeder sprach so,
wie der Geist es ihm eingab. 12-13 Alle waren
außer sich vor Staunen. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte einer den anderen,
aber keiner hatte eine Erklärung dafür. Es gab allerdings auch einige, die sich
darüber lustig machten. »Die haben zu viel süßen Wein getrunken!«, spotteten
sie.
So ist es bis auf den heutigen Tag. Gott
goss und gießt immer neu seinen Geist aus. Und wieder wollen sich einige nicht
auf diese „verkleidete“ Weisheit Gottes einlassen. Sie ist anstößig für
religiöses und humanistisches Empfinden, und es lassen sich einfach keine
vernünftigen Erklärungen für so manche Phänomene (man denke nur an die
körperlichen Begleiterscheinungen und Reaktionen auf das Wirken des Geistes,
wie Lachen, Zucken oder gar Umfallen) finden. Es kann sein, dass auch in diesen
Tagen manche Christen „den Plan
zunichtemachten, den Gott für sie hatte und sie weiterhin im dürren Land
bleiben müssen“ (Luk 7,30;Ps 68,7b). „Und doch hat die Weisheit Gottes Recht;
das zeigt sich an all denen, die sie angenommen haben.“ Luk 7,35
Die
Früchte bei denen, die sich auf diese „verkleidete“ Weisheit trotz der Art
ihres Erscheinens eingelassen haben, werden weiter offenbar: neue Räume der
Offenbarung, gerade was Sein Königreich angeht und neue Einsichten und
Erfahrungen mit dem liebenden Vaterherzen Gottes. Dazu wachsenden Freimut „natürlich
und übernatürlich“ zu leben und dabei zunehmend ein Segen für die Welt zu sein.
Und „innere Erfrischung“ nach Zeiten persönlicher Ermattung: „du hast es wieder gestärkt und
aufgerichtet.“ Ps 68,10 Und dies geschieht immer wieder neu durch Seine
Gnade.
Wir dürfen gespannt darauf sein, wie sich
die kommende Weisheit verkleidet. Sie ist unterwegs und wir bereit, sie zu
empfangen. Ein neuer Raum wartet schon auf uns.