Donnerstag, 26. Februar 2009

Das Gebet des Glaubens Teil 5 - Negative Erinnerungen

3. Der Sauerteig persönlicher negativer Erinnerungen – die dritte Wurzel für Zweifel und damit ein Hindernis für Vertrauen glaubensvolles Gebet und von IHM zu empfangen

A. Erinnerungen, die mir bewusst sind.
Nicht eingetroffene Gebetserhörungen jeglicher Art. Statt zu schmollen oder sauer auf Gott zu sein, gilt es in angemessener Haltung zu fragen...“Herr, ich bat dich, warum...?“ Dann hören und entsprechend bereinigen.

B. Erinnerungen, dir mir nicht bewusst sind.
Moment, fragt da jemand.
Ist das Alte nicht vergangen ist nicht alles neu geworden? Inwiefern dürfen oder können denn Erfahrungen, Erlebnisse meiner Vergangenheit oder Kindheit noch solchen Einfluss auf mich als wiedergeboren Christen haben und damit auf meinen neuen Menschen haben?
Heißt „Nicht-Mehr-Wissen“ nicht automatisch Vergessen und damit erledigt?
Ich kann und will an der Stelle das, was ich in der Schule des Geistes gesagt habe, heute nicht wiederholen.
Als ich den Herrn fragte, hörte ich – „ohne Vergeben kein Vergessen.“
Bsp.: „Der Körper vergisst nicht“ – Artikel über Begegnungen mit Kriegskindern...
Stehen negative Erinnerungen im Kellerraum meines Lebens, wohin ich sie verdrängt habe, weil sie so schmerzhaft waren, wirken sie wie radioaktiver Müll in lecken Fässern.
Bsp.: Es gibt Heranwachsende die keine Erinnerung an ihres ersten 7-8 Lebensjahre haben....

Was ist nun der Zusammenhang zum Gebet des Glaubens, zu meiner Vertrauensfähigkeit ggü. meinem Himmlischen Daddy.

Jede Form von Missbrauch durch Vertrauenspersonen besonders Eltern oder Elternteile, haben meinen Geist beschädigt und hindert ihn von Herzen zu vertrauen.
Jede Form der Ablehnung (ungewollt schwanger) oder Zurückweisung, bereits im Mutterleib verletzt den menschlichen Geist, ebenso Vernachlässigung und hindert ihn zu vertrauen.
Auch gebrochene Versprechen besonders bei einschneidenden Erfahrungen, wie Scheidung, Gewalt in der Ehe, die Kinder beobachten usw. schädigen den Geist des Kindes (und das wächst sich nicht mit den Jahren aus) und hindert ihn zu vertrauen.

Der menschliche Geist zieht dann drei Schlussfolgerungen über,
a. die Schuld wird den Verursachern angerechnet, oft insgeheim, weil der Kopf wenn überhaupt die Vergehen eher entschuldigt, aber das ist keine Vergebung.
Bsp.: Vater konnte nicht anders, es gibt schlimmeres usw.

b. über die Identität: „ich bin nicht wertvoll, würdig, ich bin schuld, ich bin schlecht usw. Es werden falsche Schlussfolgerungen gezogen und denen geglaubt, darum so gefühlt, so gedacht und so gehandelt – entgegen dem Wort der Wahrheit.
Bsp.: Ursprung von christlicher „Bettlermentalität“

c. trifft geheime Festlegungen, was ein bestimmtes Verhalten nach sich zieht. Menschen glauben dann ihren Schwüren, weil sie tief im Inneren davon überzeugt sind und handeln entsprechend.
z.B. Erwachsenen kann man nicht trauen, nicht glauben. „nie werde ich meine Kinder vernachlässigen (Folge oft in der nächsten Generation Überbehütung, Überängstlichkeit usw.)
Dazu gehört auch das weite Feld von Übertragungen z.B. Misstrauen auf andere Menschen und auf Gott. Angst die Kontrolle abzugeben, sich bei Gott Fallenzulassen usw.

Der Heranwachsende hat das Geschehene oder Erlittene z.T. Vergessen (keine Erinnerung an Kinderjahre) aber nicht wirklich. Er hat es nur weggeschlossen.
In Wirklichkeit hat er nicht vergeben und kann darum nicht wirklich vergessen.
Er glaubt weiterhin seinen geheimen Festlegungen und handelt entsprechend und wundert sich, dass Er Angst vor Nähe hat, auch bei Gott. Ja, er hat Angst vor Gott und kann nicht von ihm empfangen oder bittet erst gar nicht. Von Misstrauen bestimmt.
Statt Gottes Nähe zu suchen, vermeidet er sie.
Er will ja gerne vertrauen, Sorgen ablegen, aber sein Geist schafft es nicht trotz Lehre und Wirken des Hl.G. um sich herum.
So jemand mag viel Kopf-Wissen über Gott aber wenig Herzens-Erkenntnis haben
Wie Sauerteig können also diese persönlichen negativen Erfahrungen unser Denken und Fühlen durchdringen und unser Verhalten bestimmen, auch als wiedergeborene Christen.
Das alles ändert sich nicht einfach mit der Bekehrung. Die Bekehrung macht uns vollkommen in Christus. Ein Verwandlungsprozess startet, der uns mehr und mehr zu dem macht, was wir in Gottes Augen schon sind.

Die Bibel spricht hier von „zerbrochenem oder zerschlagenem Herzen“ (Ps 34,19; 147,3; Jes 61,1).
Mit unserem Herzen glauben wir; d.h. mit unserem Geist. „Glauben ist ein Wissen im Geist“ (M.Jordan). Von ganzem Herzen glauben aber geht nur mit „ganzem“ d.h. heilem Herzen.

Zum Heilungsdienst Jesu gehörte auch dieser Bereich unseres Lebens.
„»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, daß sie frei sein sollen, und den Blinden, daß sie sehen sollen, den Zerschlagenen und Gebundenen, daß sie frei und ledig sein sollen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden;“ Luk 4,18; Jes 61,1
(„die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.“ Jes 42,7)

Den in ihrer Vergangenheit Gefangenen, den für ihre Verwundungen und für ihre eigenen Unversöhnlichkeit und Bitterkeit Blinden und denen, die einen zerschlagenen, zerbrochenen Geist haben, soll Wiederherstellung geschehen.
„Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke/belebe den Geist der Gedemütigten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.“ Jes 57,15
Der Hl.Geist kommt mit seiner Gegenwart, um den Geist der Demütigen und bußfertigen/reuevollen zu beleben. Zuvor aber überführt ER uns und aufgrund von Reue und Bußfertigkeit, empfangen wir Vergebung und gewähren sie unseren Schuldnern.
Bsp.: Che Ahn – während er im Geist ruhte (= demütigend) überführte ihn der Hl.Geist von Bitterkeit ggü. seinem Vater, ... „traf mich so stark, dass ich über die Sündhaftigkeit meines Herzens zu weinen begann. Schluchzend und in Busse lag ich dort...begann Gott mir Verletzungen zu zeigen, die ich unterdrückt hatte; statt sie anzugehen hatte ich geleugnet, dass sie überhaupt existierten,“ was zu bittern Wurzeln geführt hatte.

Auch als Kind Gottes kann ich unversöhnt, verbittert, innerlich festgelegt sein, all das führt zu diesem Zustand inneren Gespaltenseins = Zweifel, das Vertrauen und vertrauensvolles Gebet hindert und Empfangen verhindert.

Nicht jeder hat mit Zweifel zu tun und nicht bei jeder nicht eingetroffenen Gebetshörung oder geistlicher Niederlage, wo er anderen dienen wollte heißt die Ursache Zweifel!
Zweifel aber hat seine Wurzel, manchmal mehrere. Die Frage ist habe ich auch welche und wenn ja wie heißen sie bei mir?
In alldem brauchen wir Gottes Reden und seine Überführung, auch was die persönliche Wurzel oder das Wurzelgeflecht angeht. Und dann ein Mehr an Offenbarungserkenntnis wer ER wirklich ist.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Danke!